Die häusliche Pflege – vor allem die Körperpflege von bettlägerigen Angehörigen kann eine physische und psychische Belastung darstellen – nicht nur für pflegende Angehörige sondern auch für die Pflegebedürftigen selbst. Trotzdem stellt sich die Mehrheit der Betroffenen dieser Herausforderung. Für die (erwachsenen) Kinder ist das Altwerden der Eltern und der zunehmende körperliche und geistige Verfall oftmals sehr schwer zu ertragen. Die Elternpflege erfordert von ihnen viel Geduld, Feingefühl und Sorgfalt.
Neben den körperlichen und psychischen Belastungen werden sie zudem mit Gefühlen wie Scham, Berührungsängsten oder auch dem Eingriff in die Intimsphäre konfrontiert. Das ist für beide Seiten nicht einfach.
Damit eine vertrauensvolle Pflegebeziehung entstehen kann, ist es deshalb wichtig, dass sowohl die Gefühle der zu pflegenden Person als auch die der pflegenden Angehörigen ernst genommen werden.
Denn einen anderen Menschen von „Grund auf“ zu pflegen, beinhaltet weit mehr als ihn zu waschen oder ihm beim Anziehen zu helfen.
Die Körperpflege sollte an die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen angepasst werden, mit dem Ziel, dass sich der Betroffene wohl und erfrischt fühlt.
Durch das Erklären der einzelnen Schritte kann sich ihr Gegenüber darauf einstellen was als nächstes passiert und aktiv mithelfen. Hingegen können plötzliche Handlungen dazu führen, dass sich die pflegebedürftige Person verkrampft oder gar wehrt. Keiner mag es, wenn er z.B. im Halbschlaf einen nassen Waschlappen ins Gesicht gedrückt bekommt.