Wechsel der Tracheal Kanüle

Wechsel der Tracheal Kanüle

Ein regelmäßiger Trachealkanülenwechsel ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Trachealkanüle weiterhin uneingeschränkt funktioniert und Keimbesiedlungen und Wundinfektionen vermieden werden. Ein Trachealkanülenwechsel stellt immer einen kritischen Moment bei der Versorgung von Menschen mit einem Tracheostoma dar. Vor allem dann, wenn der Patient nicht selbstständig ausreichend ohne Kanüle atmen kann, sollten sich Pflegende immer bewusst machen, dass es sich hier um eine Situation handelt, in der es schnell infolge von Sauerstoffmangel zu einer lebensgefährlichen Situation kommen kann.

Das Austauschen der Kanüle ist für die Betroffenen meistens sehr unangenehm. Viele Menschen reagieren mit deutlichen Anzeichen von Stress, werden unruhig und haben einen passager ansteigenden Blutdruck. Hier hilft ein gutes Verhältnis zwischen den Betroffenen und seinen Pflegern: Je mehr Vertrauen der Mensch zu seinen Helfern hat, umso besser kann er sich entspannen.

Der eigentliche Trachealkanülenwechsel läuft dann wie folgt ab:
• Den Betroffenen ansprechen und ihm mitteilen, dass die Kanüle gewechselt werden soll
• Hände gründlich waschen und desinfizieren
• Absauggerät einschalten und die Funktion überprüfen, bei Erwachsenen auf 0,4 bar und bei Kindern auf 0,2 bar einstellen. Immer die Gebrauchsanweisung des Herstellers beachten
• Absaugkatheter vorbereiten, dazu Ansatz des Katheters mit dem Absaugschlauch verbinden und auf steriles Arbeiten achten
• Wechselkanüle überprüfen, das heißt eventuell Gleitmittel auftragen. Bei Trachealkanülen mit Cuff zudem überprüfen, ob die Manschette, die eingewechselt werden soll, noch dicht ist und den Cuff mithilfe einer Spritze entblocken
• HME-Filter (künstliche Nase) und gegebenenfalls Sprechventil entfernen
• Eventuell Absaugen von Sekret mit dem Absaugkatheter
• Bei Kanülen mit Cuff muss dieser erst entblockt werden, bevor abgesaugt werden kann
• Lösen des Kanülenbändchens auf einer Seite
• Entfernung der Trachealkanüle und der Kompresse. Besteht die Gefahr, dass sich das Tracheostoma wieder verschließen könnte, einen Trachealspreizer einsetzen
• Tracheostoma und die umgebende Haut begutachten und reinigen
• Reinigung und Trocknen der Haut um die Öffnung
• Eventuell Fettcreme auf die Haut um das Stoma auftragen
• Einsetzen einer neuen Trachealkanüle. Dabei den Patienten einatmen lassen, denn beim Einatmen weitet sich das Tracheostoma etwas und das Einführen gelingt leichter. Die Kanüle immer vorsichtig und ohne Druck einführen; dabei die Kanüle nicht drehen.
• Neue geschlitzte Trachealkompressen anlegen (gelochte Kompressen müssen vor dem Einsetzen der Kanüle angelegt werden). Während dem Einführen, den Patienten immer im Blick haben und überwachen wie es ihm geht.
• Befestigung der Kanüle mit dem Bändchen
• Bei Bedarf Innenkanüle einsetzen
• Bei gecufften Trachealkanülen den Druck im Cuff aufbauen
• HME-Filter oder Sprechventil wieder aufsetzen
• Alte Kanüle gründlich reinigen. Dabei kontrollieren, ob sie unversehrt ist.